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Content Shock: Warum mehr nicht immer mehr ist

Person sitzt auf Sofa und wird von Content überflutet

Mehr Content bedeutet mehr organische Reichweite, klingt logisch, oder? Im Gegenteil, die seit langer Zeit als unausgesprochenes Mantra verfolgte Strategie im Content Marketing performt nicht mehr. Die Gleichung geht in einer Welt, in der jede Sekunde Hunderttausende neue Inhalte veröffentlicht werden, nicht mehr auf. Diese ganzen Inhalte können gar nicht mehr konsumiert werden, hier spricht man auch von einem sogenannten Content Shock.

Der Begriff Content Shock wurde 2014 von Marketing-Experte Mark Schaefer geprägt. Er beschreibt damit ein Phänomen, bei dem die Menge an verfügbaren Inhalten exponentiell schneller wächst als die Fähigkeit der Nutzenden, diese Inhalte auch zu konsumieren. Das Resultat sind ein Informations-Overload, sinkende Aufmerksamkeit und steigende Konkurrenz um Sichtbarkeit.

Quantität vor Qualität oder doch Qualität vor Quantität?

Früher reichte es mitunter aus, sich durch regelmäßiges Posten organisch in den sozialen Medien oder auf Google nach vorne zu kämpfen. Heute ist die Content-Landschaft so überfüllt, dass selbst qualitativ hochwertige Inhalte oft untergehen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer ist zudem begrenzt – ihre Geduld sogar noch mehr. Ein weiterer Blogartikel, ein neues Video, ein zusätzlicher Instagram-Post – das alles verpufft, wenn es keinen echten Mehrwert bietet. Was bedeutet das also für Unternehmen, Marken und Content Creator?

Statt mehr erreicht mehr, sollte die Strategie im Content Marketing lauten: Weniger, aber besser. Täglich belanglosen Content zu produzieren, lohnt sich nicht. Setzen Sie vielmehr auf durchdachte, zielgerichtete Inhalte, die wirklich Probleme lösen oder Geschichten erzählen. Menschen suchen nicht nach mehr Informationen, sie such nach Relevanz. Was können Sie also stattdessen machen? Hier ein paar Ideen:

  • Ein tiefgehender Leitfaden statt drei oberflächlicher Blogposts.
  • Eine echte Case Study statt austauschbarer Erfolgsgeschichten.
  • Eine kreative, mutige Perspektive statt Copy-Paste-Meinungen.

Organische Reichweite durch Vertrauen statt Aufmerksamkeit

In einer überladenen Content-Welt ist Vertrauen die neue Währung. Nutzende erinnern sich an Marken, die konsistent Mehrwert bieten, authentisch auftreten und nicht einfach nur den Algorithmus füttern wollen. Authentizität, Haltung und Nähe zur Zielgruppe schlagen Masse und Lautstärke.

Sehen Sie den Content Shock nicht als Bedrohung, sondern vielmehr als Chance, es anders, besser zu machen. Der Content Shock zwingt uns, umzudenken und Content wieder als das zu begreifen, was er ursprünglich war: eine Brücke zwischen Menschen, nicht nur ein Mittel zur Reichweitenmaximierung. Fragen Sie sich also, bevor Sie neue Inhalte veröffentlichen, ob der Content Ihrer Zielgruppe etwas Neues vermittelt, ob Sie den Beitrag selbst konsumieren oder gar teilen wollen und ob Sie stolz wären, wenn dieser Inhalt der Einzige wäre. Am Ende zählt eben nicht, wie viel gesagt wurde, sondern was wirklich hängen bleibt.